An Ostern waren sie wieder überall zu sehen: kleine Lämmer auf den Wiesen – neugierig und ziemlich süß. Im Bundestag gibt es jetzt zwar keine echten Lämmer, aber einen Begriff, bei dem viele erst mal schmunzeln müssen: Hammelsprung. Was das mit dem Zählen von Stimmen zu tun hat, erklären wir dir hier.
Was ist der Hammelsprung? (2/4)
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Steht keine namentliche Abstimmung auf dem Programm, dann wird im Bundestag per Handzeichen oder nach dem Prinzip „Aufstehen versus Sitzenbleiben“ abgestimmt. Die Abgeordneten werden dabei nicht einzeln gezählt, weil das bei den vielen Abstimmungen im Bundestag viel zu lange dauern würde. Stattdessen schaut der Sitzungsvorstand – das sind die Präsidentin und zwei Schriftführer – genau hin und stellt fest, wo die Mehrheit liegt. Wenn das gut zu erkennen ist, reicht das aus.
Was ist der Hammelsprung? (3/4)
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Aber was passiert, wenn nicht klar ist, wie viele Abgeordnete für oder gegen etwas sind? Dann kann der sogenannte Hammelsprung angeordnet werden! Dabei müssen alle Abgeordneten den Saal verlassen – und kommen durch drei Türen wieder rein. Über den Türen steht: Ja, Nein oder Enthaltung. An jeder Tür zählen zwei Schriftführer, wie viele Abgeordnete hindurchgehen. So bekommt man ein ganz genaues Ergebnis. Ein Hammelsprung kann übrigens auch dann passieren, wenn eine Fraktion bezweifelt, dass genug Abgeordnete im Saal sind. Denn der Bundestag darf nur Entscheidungen treffen, wenn mindestens die Hälfte aller Abgeordneten da ist.
Was ist der Hammelsprung? (4/4)
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„Hammelsprung“ klingt ganz schön lustig, oder? Dabei hat er im Bundestag mit echten Hammeln – also männlichen Schafen – gar nichts zu tun. Der Name „Hammelsprung“ geht auf ein Bild zurück, das über einer Abstimmungstür im alten Reichstagsgebäude zu sehen war. Es zeigte eine Szene aus einer griechischen Sage, in der ein Mann seine Hammel zählt.
Und was machen die Abgeordneten sonst so? Das erfährst du in unserem Video: „Was ist eine Sitzungswoche?“