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Unterrichtsidee „Wie entsteht ein Gesetz?“

 
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Einführender Unterricht: Wie entsteht ein Gesetz in der Bundesrepublik Deutschland

Worum es geht: Die Kinder lernen, was ein Gesetz ist, wofür man es braucht und wie es entsteht – vom Vorschlag bis zur Abstimmung im Bundestag. Sie verbinden das Thema mit ihrem Alltag, indem sie eigene Ideen für ein Gesetz entwickeln. So wird der Ablauf der Gesetzgebung kindgerecht und spielerisch erfahrbar.

Unterrichtsstunde: 45 Minuten

Material: Tafel und bunte Kreide, kuppelkucker-Erklärfilm: „Wie wird ein Gesetz gemacht?“, acht Wortkarten mit den Schritten der Gesetzgebung und Magnete zum Befestigen

 

Projekteinheit 1: Einführung in das Thema | 10 Minuten

Einführende Impulsfragen:

  • Was sind Gesetze?
    → „Das sind feste Regeln. Sie sagen, was erlaubt ist und was nicht.“
  • Wozu brauchen wir Gesetze?
    → „Damit alle sicher zusammenleben können.“
  • Welche Gesetze gibt es?
    → Beispiele sammeln, wie: Niemand darf jemand anderen schlagen, Sachen stehlen oder kaputt machen.

Worum es geht: Bereits vorhandenes Wissen der Kinder zusammentragen, gemeinsam einordnen und besprechen.

Methode: Fragen Sie die Kinder, was sie schon wissen. Notieren Sie ihre Antworten zu der Frage, welche Gesetze sie schon kennen, in bunten Themen-Clustern an der Tafel. Schreiben Sie auf einem gesonderten Teil der Tafel gegebenenfalls auch weitere Fragen auf, die sich im Laufe der Diskussion ergeben und die sie noch beantworten möchten.

 

Projekteinheit 2: Bearbeitung des kuppelkucker-Videos „Wie wird ein Gesetz gemacht?“ | 15 Minuten

Worum es geht: Das animierte Video soll den Kindern den Gesetzgebungsprozess leicht verständlich näherbringen und das Interesse am Gesetzgebungsprozess wecken. Das Video thematisiert, warum es Gesetze braucht und wie diese entstehen.

Methode: Gemeinsam mit der Klasse schauen Sie das kuppelkucker-Video „Wie wird ein Gesetz gemacht?“ an. Das Video deckt den gesamten Prozess der Gesetzgebung ab und bietet damit eine gute Grundlage, im Anschluss die folgenden Fragen zu besprechen:

  • Warum gibt es Gesetze?
    Das Video erklärt, dass Gesetze wichtig sind, damit Regeln für alle gelten und sich alle im Alltag sicher und gerecht behandelt fühlen.
  • Wer kann ein neues Gesetz vorschlagen?
    Neue Gesetze können von der Bundesregierung, aus dem Bundestag oder vom Bundesrat vorgeschlagen werden.
  • Wie oft wird ein Gesetzentwurf im Bundestag besprochen?
    Es gibt drei Lesungen im Bundestag, in denen der Entwurf besprochen wird.
  • Was machen die Ausschüsse?
    Sie prüfen die Vorschläge und können Änderungen vorschlagen.
  • Was passiert, wenn die Abgeordneten nicht zustimmen?
    Ohne Zustimmung der Mehrheit kann aus einem Gesetzesvorschlag kein Gesetz werden.
  • Warum muss der Bundespräsident das Gesetz unterschreiben?
    Der Bundespräsident unterschreibt, damit das Gesetz gültig wird.
  • Kennst du ein Gesetz, das für dich wichtig ist?
    Diese Frage dient der persönlichen Reflexion und wird nicht direkt im Video beantwortet, kann aber gut an das Gesehene anknüpfen.

 

Projekteinheit 3: Übung „Gesetzgebung zum Anfassen“ | 10 Minuten 

Worum es geht: Die Kinder haben im Video die Schritte der Gesetzgebung gelernt und sollen das neue Wissen nun anwenden.

Methode: Schreiben Sie die Schritte der Gesetzgebung in falscher Reihenfolge auf die linke Tafelseite. Auf die rechte Tafelseite schreiben Sie die Punkte 1. bis 8. auf. Teilen Sie die Kinder in acht Gruppen auf und verteilen Sie acht Wortkarten mit den Schritten der Gesetzgebung – eine Karte je Gruppe. Die Gruppen diskutieren und platzieren ihre Karte an der richtigen Stelle von eins bis acht an der Tafel mit Magneten. Dabei ist Teamarbeit gefragt. Am Ende kontrollieren Sie gemeinsam und besprechen die richtige Reihenfolge.

Auf die acht Wortkarten schreiben Sie die folgenden Begriffe:

  1. Gesetzesvorschlag
  2. Erste (1.) Lesung im Bundestag
  3. Überweisung an die Ausschüsse
  4. Beratung der Fachleute
  5. Zweite (2.) Lesung im Bundestag
  6. Dritte (3.) Lesung und Abstimmung
  7. Prüfung durch den Bundesrat
  8. Gesetz wird durch die Bundespräsidentin oder den Bundespräsidenten unterschrieben und veröffentlicht

 

Projekteinheit 4: Anwendung „Die Spur der Gesetze“ | 5 Minuten

Worum es geht: Die Kinder verstehen, dass viele der Gesetze, die sie in der Gedankenwolke am Anfang genannt haben, denselben Weg durchlaufen haben, wie sie ihn im Video kennengelernt haben.

Methode: Zeigen Sie den Weg eines dieser Gesetze nochmals beispielhaft am Tafelbild auf. Greifen Sie dafür auf die gesammelten Gesetze vom Beginn der Einheit zurück oder wählen Sie eines der folgenden Beispiele:

Das Jugendarbeitsschutzgesetz, welches regelt, dass Kinder unter 13 nicht arbeiten dürfen, oder das Bundesurlaubsgesetz, welches regelt, dass Elternteile mindestens 20 Urlaubstage im Jahr haben, die sie dann zum Beispiel mit den Kindern in den Ferien verbringen können. Ziehen Sie dazu zum Beispiel mit bunter Kreide eine Verbindung vom ausgewählten Gesetz zu einer Mini-Gesetzgebungs-Spur. Hierbei sollen die Kinder den nächsten Schritt jeweils zurufen.

Die Idee entsteht → 1. Lesung im Bundestag → die Ausschüsse arbeiten daran → Beratung durch Fachleute, wie Lehrer → 2. Lesung 3. Lesung und Abstimmung → Bundesrat prüft Bundespräsident unterschreibt – das Gesetz ist seitdem gültig und alle Kinder und Eltern müssen sich daranhalten.

So ist eine „Spur“ entstanden, mit der anhand des Beispiels durch den Gesetzgebungsprozess geführt wurde.

 

Projekteinheit 5: Zusammenfassung | 5 Minuten

Worum es geht: Rückblick zu Projekteinheit 1 – Können weitere Gesetze in der Wortwolke ergänzt werden?

Methode: Fragen Sie zum Ende die Kinder, welche Gesetze ihnen noch eingefallen sind, und ergänzen Sie diese in der Wortwolke vom Anfang. Nutzen Sie die letzten Minuten außerdem, um offene Fragen zu beantworten.